Die Heimat der Roteiche liegt im östlichen Nordamerika.
In Mitteleuropa wird die Roteiche seit Anfang des 18. Jahrhunderts – aufgrund ihrer attraktiven Blattform und ihrer hübschen Herbstfärbung – häufig als Park- und Alleebaum angepflanzt. Als Datum der Ersteinführung werden 1691 oder 1724 genannt. Im Stadtklima ist sie ebenso erfolgreich wie die Stieleiche. Sie eignet sich allerdings nicht als Straßen- oder Platzbaum, da ihre Wurzeln bei verdichteten Böden Asphalt- und Plattenbeläge anheben.
weiter lesen ...In weiten Teilen Europas wird sie auch forstwirtschaftlich genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Roteiche als Ersatz für die einheimischen Eichen-Arten angepflanzt, die durch Fraßschäden sehr dezimiert wurden. Dadurch entstanden teilweise selbstvermehrende Roteichenbestände, und durch die Verbreitung durch Eichelhäher kann die Roteiche weitere Gebiete besiedeln.
In den deutschen Wäldern nimmt die Roteiche nach den Ergebnissen der Dritten Bundeswaldinventur (2012) mit 55.000 ha in der Hauptbestockung einen Flächenanteil von 0,5 Prozent ein. In der Jungbestockung kommt sie mit einer Gesamtfläche von 11.000 Hektar vor.
Die Roteiche wird meist 20 bis 25 Meter, mitunter aber auch bis 35 Meter hoch und bildet eine runde Baumkrone aus.
Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern erreichen. Die Rinde ist grau und glatt. Später wird eine dünnschuppige Borke gebildet. Die Roteiche besitzt in der Jugend ein Pfahlwurzel-, später ein Herzwurzelsystem.
Die Roteiche ist ein Kernholzbaum mit dünnem hellen Splint und rotbraunem Kern. Ihr Holz besitzt eine mittlere Rohdichte von 0,65g/cm³. Das Holz der Roteiche kann ähnlich wie das Holz der einheimischen Stieleiche und Traubeneiche verwendet werden, ist aber insgesamt weniger wertvoll. So sind Furniere der Roteiche unregelmäßiger strukturiert.
Das grobporige Holz besitzt sehr weitlumige Gefäße. Diese bleiben auch nach der Verkernung unverthyllt, so dass sich Roteichenholz nicht für die Fassherstellung eignet, denn in Faserrichtung ist der Transport von Flüssigkeiten und Gasen durch das Holz hindurch möglich.
Des Weiteren hat das Holz der Roteiche nur eine geringe natürliche Dauerhaftigkeit gegenüber pilzlichen Holzschädlingen, was z.B. im Hinblick auf die Verwendung als Bauholz einen Nachteil gegenüber dem Holz von Stiel- oder Traubeneichen darstellt.
Auch ist sie im Gegensatz zur Weiß-Eiche, zur Stieleiche und zur Traubeneiche nicht für den Schiffsbau geeignet.
Das Holz der Roteiche gilt als sehr edel und wertvoll, im Bereich gehobener Innenausstattungen und bei der Herstellung von Massivholzmöbeln.